CD-Review: Frijgard – Morgenrot

Frijgard_Morgenrot

[Pagan Metal] – Eigenproduktion (2010)
Schweiz
Untergrund-Alarm!

Nachdem kürzlich mit Finntroll und Eluveitie die Speerspitze der Szene mit neuem Material auffuhr, ist es wieder an der Zeit den Untergrund ins Rampenlicht zu rücken. Mit letztgenannter Truppe haben denn Frijgard auch eine Gemeinsamkeit – sie stammen ebenfalls aus Helvetia. Das ist dann aber auch schon der einzige gemeinsame Nenner.

Als folkig können Frijgard kaum bezeichnet werden. Episch und schwarz sind eher Attribute, welche auf das Demo-Album „Morgenrot“ zutreffen. Also rein in’s Geschehen.

Ein viel versprechendes Intro mit leicht orchestralem Keyboard und Donnergrollen unterlegt, eröffnet das Werk. Es folgt ein ziemlich abrupter Übergang zum Titeltrack, welcher sogleich mit Gitarrenmelodie und Double-Bass losrumpelt. Der Gesang wird hauptsächlich in Form von Gekeife dargeboten, Growls werden nur spärlich eingesetzt. Das Ganze wird durch zwei Breaks etwas aufgelockert, wobei beim Zweiten die Gitarren nicht stimmig ertönen.

Mit akustischer Gitarre startet ‚Einst vergessen‘. Hier tritt das Keyboard etwas stärker in den Vordergrund, ohne dabei kitschig zu wirken. Einstieg genial! Nach etwa 30 Sekunden ein radikaler Schnitt – was folgt, erklingt zwar leicht melodischer als der Titeltrack, insgesamt aber doch recht ähnlich.

Bei ‚Feindes Fackeln‘ wird das Tempo leicht angezogen, ausserdem sind die Growls etwas prominenter. Als Einstieg zu ‚Der Inquisitor‘, berichtet uns eine Dame, was sie unter Folter so gestehen sollte. Interessanter Ansatz. Die Hintergrundmelodie hierzu wird später im eigentlichen Song wieder aufgenommen, trotzdem fällt der Übergang zu diesem erneut holprig aus. Auch erklingt hier das Keyboard etwas zu penetrant.

‚Vereint am Feuerkreis‘ steht an sechster Stelle und enthält ein eingängiges Gitarrenriff. Ansonsten gleicht der Song etwas zu stark den ersten beiden Tracks. Mit abwechslungsreichem Tempowechsel, eingängig-epischer Melodie, ruhigen Zwischenparts sowie dem abermaligen Wechselspiel zwischen Gekeife und Growls weis der längste Track ‚Dem Tod geweiht‘ zu gefallen. Zum Ausklang ertönt ‚Sleipnir’s Ritt‘ als kurzes Outro.

Sicher, das Schlagzeug holpert, die Rhythmusgitarre ist teilweise kaum hörbar, aber gemessen am Umstand, dass die Demo-CD im Bandraum aufgenommen wurde, kann der Sound gesamthaft als ordentlich bezeichnet werden. Gute Ideen und Ansätze sind zweifellos vorhanden, etwas mehr Abwechslungsreichtum (wie bei ‚Dem Tod geweiht‘) sollte es aber schon sein. Der Bandbio ist zu entnehmen, dass in Zukunft auf’s Keyboard verzichtet wird (die Dame an den Tasten hat die Band mittlerweilen verlassen). Bleibt abzuwarten wie sich dies auf den Sound auswirkt. Zusammenfassend ist „Morgenrot“ ein gelungenes, erstes Lebenszeichen der (verbliebenen) vier Jungs von Frijgard.

Hörbeispiele zu Frijgard finden Sie unter folgendem Link: http://www.myspace.com/frijgard
geschrieben am 11.3.2010 von wallace@folkmetal.at

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Bewertung: Punkte (Innovation): 7 von 15
Punkte (Gesamt): 9 von 15
Informationen: Frijgard
Eigenproduktion

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