[Symphonic Folk / Viking Metal] – Eigenproduktion (2018)
Schweiz
Symphonischer Höllenlärm!
Da glaubt man sich in der doch eher überschaubaren helvetischen Folk / Viking Metal Szene einigermassen auszukennen und schon taucht aus dem Nichts eine Band auf, deren Existenz einem bisher komplett verborgen blieb. Die Rede ist von Forge, welche sich 2015 gründeten und in der heutigen Besetzung seit etwa 1½ Jahren gemeinsam musizieren.
Im Palmares der aus den Kantonen Bern und Fribourg stammenden Recken standen bislang je eine CD-Single (veröffentlicht 2016) und eine digitale one-track Demo-EP (2017). Anfang Mai dieses Jahres erblickte nun das Debütalbum „Heimdall“, welches sowohl in physischer Form als auch digital erhältlich ist, das Licht der Welt.
Liest man sich die Tracklist durch, fällt auf, dass Titel wie ‚Sons of Odin‘, ‚The Death of a Warrior’ oder ‘Ragnarök awaits’ verdächtig nach Amon Amarth klingen. Musikalisch schlägt das Quartett jedoch in eine etwas andere Kerbe als die schwedischen Donnergötter.
Forge klingen mal symphonisch, dann folkig (aufgrund der omnipräsenten Violine erinnern sie nicht selten an Black Messiah), um sich schliesslich klassischen Viking Metal Rhythmen zu widmen. Obwohl die Grundgeschwindigkeit des Albums eher im gemächlichen mid-tempo Bereich angesiedelt ist, weiss man die Tempi geschickt zu variieren: von schleppenden über beschwingte bis hin zu schnelleren Passagen ist in den neun Tracks plus Intro alles auf diesem Erstling zu finden.
So abwechslungsreich die Songs komponiert sind, so monoton fällt die gesangliche Leistung aus. Ragnars Growls wissen zwar mit durchdringender Tiefe zu beeindrucken, klingen gleichzeitig aber gar eintönig. Da ist der geneigte Hörer höchst dankbar, dass mit ‘The Dance of the Valkyries’ ein Instrumental diesbezüglich für Auflockerung sorgt. Wie wäre es mit etwas Klargesang? Sollte keiner der Herren über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, gerne mit Hilfe eines Gastsängers (oder wieso eigentlich nicht einer Gastsängerin?).
Im Line-up der Helvetier fehlt derzeit ein Drummer. Der Not gehorchend, musste hier auf synthetische Hilfsmittel zurückgegriffen werden – was leider etwas zu offensichtlich hörbar ist. Die Band befindet sich auf der Suche nach einem Trommler aus Fleisch und Blut. Sollte sich jemand angesprochen fühlen… Forge freuen sich über entsprechende Zuschriften.
Fazit: ein kurzweiliges Debütalbum mit einigen Ecken und Kanten.
Hörbeispiele zu Forge gibt es unter folgendem Link:
https://forge-metal.bandcamp.com/
geschrieben am 19.07.2018 von wallace@folkmetal.at
Bewertung: Punkte (Innovation): 10 von 15
Punkte (Gesamt): 10 von 15
Informationen: Forge
Eigenproduktion