[Black Metal] – Eisenwald (2020)
Niederlande
In der Kürze liegt die Würze!
Fluisteraars, zu Deutsch Flüsterer, bestehen aus Mink Koops (Gitarre, Drums, Bass) und Bob Mollema (Vocals, Lyrics). Gegründet 2009, stellt „Bloem“ (dt. Blume) das mittlerweile dritte vollwertige Album der Niederländer dar. Überdies zieren zwei Demos sowie je eine EP und eine Split (mit den Landsleuten von Turia) die Diskografie des Duos.
Das neue Werk beginnt mit ꞌTere muurꞌ in rumpelnder Black Metal Manier: Das Lead-Riff weiss zu gefallen, das Tempo wird zwischenzeitlich auch mal verlangsamt und man hört stellenweise sogar den Bass heraus. Insgesamt gestaltet sich dieser Auftakt aber noch eher unspektakulär.
Der zweite Track ꞌNasleepꞌ schlägt zu Beginn in dieselbe Kerbe. Wiederum hauen die Gelderländer dem Hörer ein gediegenes Riff um die Ohren und wissen gekonnt mit Tempi-Wechsel umzugehen. Richtig spannend wird es so ab der vierten Spielminute, als nach einem Break zum Ausklang ein Post Black Metal Teil mit tieftrauriger Pianomelodie (wobei hier ein Piano mit Münzen an den Hämmern verwendet wurde, so dass dieses einen Hackbrett ähnlichen Klang aufweist) erklingt, welche daraufhin von der E-Gitarre aufgenommen wird. Ganz grosses Kino!
Mit Post Black Metal geht es in der Folge auch in ꞌEeuwige ramꞌ weiter. Die Songstruktur kann als psychedelic-rockig bezeichnet werden, einzig der Schreigesang von Bob Mollema erinnert noch an Schwarzmetall. Wunderschön geraten, ist hier die melancholische Gitarrenmelodie.
Wieder etwas rasanter beginnt ꞌVlekꞌ, ufert in der Folge jedoch abermals in die „Post“-Richtung aus. Zudem kommen hier ausserdem dezente Streicherklänge zum Einsatz. Dieses Zusammenspiel zwischen den Elementen beherrscht das Duo nahezu perfekt, was es auch im Rausschmeisser ꞌMaanruïneꞌ einmal mehr unter Beweis stellt. Besonders erwähnenswert ist hierbei das kurze Trompetenzwischenspiel. So etwas muss man sich auf einem Black Metal Release auch erst einmal getrauen!
Fluisteraars haben mit „Bloem“ ein geniales, abwechslungsreiches Werk erschaffen. Einziger Wermutstropfen: nach fünf Tracks und nicht einmal 34 Minuten Spielzeit ist der Hörspass leider bereits zu Ende. Erstes Highlight im noch jungen Jahr! Unbedingte Kaufempfehlung!
„Bloem“ erschien am 28. Februar 2020 als Digi-CD, 180g Vinyl LP, Tape (via Haeresis Noviomagi) und in digitaler Form.
Hörbeispiele zu Fluisteraars gibt es unter folgendem Link:
https://fluisteraars.bandcamp.com/
geschrieben am 02.04.2020 von wallace.folkmetal@gmx.at
Bewertung: Punkte (Innovation): 13 von 15
Punkte (Gesamt): 14 von 15
Informationen: Fluisteraars
Eisenwald